Fernbus Vergleich: Aldi, Flixbus und Bahn

Dank der neuen Fernbus-Linien von Aldi (Univers Reisen GmbH) und Flixbus, kann man sehr günstig zwischen deutschen Großstädten verkehren. Die Fernbus-Verbindungen sind eine echte Alternative zu Auto und Bahn. Preislich liegen die Busse fast immer deutlich unter der schienengebundenen Konkurrenz. Und auch in Sachen Komfort und Fahrtzeiten brauchen sich die Fernbusse nicht zu verstecken.

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Fernbusse im Vergleichstest

Welcher Anbieter ist nun der bessere? Wo fährt man günstiger? Was gibt es für Unterschiede? Ich habe mir das ALDI-Angebot mal genau angesehen und die Details mit Flixbus verglichen. Auch die Preise der Bahn habe ich in die Vergleichstabelle mit einbezogen, so kann man die Preisunterschiede am besten erkennen.

Test Inhalt: Streckennetz | Preise | Haltestellen | Komfort | Fazit

Streckennetz

Beide Fernbus-Anbieter haben bereits viele Großstädte im Fahrplan. Die jeweiligen Strecken unterscheiden sich jedoch ein wenig. Wie man auf der Übersichtskarte gut erkennen kann, hat Aldi zum Beispiel eine Route über Bielefeld und Magdeburg im Programm, während Flixbus dafür Göttingen und Kassel ansteuert. Die Fernbuslinien bei Flixbus werden derzeit ständig erweitert, es lohnt sich also auf der Homepage die aktuelle Ausbaustufe zu checken.

Landkarte Streckennetz Aldi-Fernbus Flixbus Vergleich

Wer jetzt auf die Idee kommt, unterwegs in Hintertupfingen ein- oder auszusteigen wird enttäuscht: Die Fernbusse halten natürlich nur an den angegebenen Stationen und nicht an jeder Milchkanne (siehe Haltestellen). Zwischenstopps entlang der Route würden die Fahrzeiten zu sehr verlängern. Für den Anschluss in eine Kleinstadt muss man also ggf. wieder auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen.

Apropos Nahverkehr: Es gibt das Gerücht, dass in den Aldi-Tickets die kostenlose Nahverkehrsnutzung inbegriffen ist. Bisher wurde das aber nirgends bestätigt und wird auch nicht offiziell beworben.

Fahrpreise

Die Preisgestaltung: Aldi hat für jede Linie Festpreise. Es spielt also keine Rolle, ob man zu einer begehrten Reisezeit fahren will oder ob der Bus noch komplett leer ist. Man zahlt immer das gleiche. Bei Flixbus hingegen orientiert sich der Fahrpreis in einem definierten Rahmen an der Nachfrage. Wer also rechtzeitig bucht oder bei der Abfahrtszeit flexibel ist, wird mit einem extrem günstigen „Sparpreis“ belohnt. Wenn man kurzfristig bucht, wird der (immernoch sehr gute) Normalpreis für die Busreise fällig. Bei der Bahn sind die Preise ebenfalls Nachfrage-Abhängig, wobei man dort schon sehr sehr früh buchen muss, um mal einen Sparpreis zu ergattern.

Strecken und Preise Aldi-Fernbus Flixbus Bahn
Hamburg – Berlin 24,90 € 12 bis 23 € 35 bis 76 €
Hamburg – Bremen 14,90 € 5 bis 9 € 19 bis 27 €
Hamburg – Münster 24,90 € 13 bis 25 € 35 bis 58 €
Hamburg – Düsseldorf 34,90 € 15 bis 29 € 35 bis 88 €
Hamburg – Köln 39,90 € 17 bis 34 € 35 bis 94 €
Hamburg – Frankfurt (Main) 15 bis 35 € 49 bis 118 €
Berlin – München 44,90 € 69 bis 139 €
München – Frankfurt (Main) 39,90 € 15 bis 28 € 45 bis 98 €
Köln – Hahn Flughafen 16 €
Dresden – Dortmund 27 bis 39 € 29 bis 120 €
… viele weitere Orte im Fahrplan Buchung Buchung Buchung

Der Bahn-Preis bezieht sich natürlich jeweils auf die 2. Klasse, ohne DB Bahn-Card.

Haltestellen

Die aktuellen Fernbus-Haltestellen beider Anbieter in alphabetischer Reihenfolge (wobei natürlich nicht alle Orte direkt Verbunden sind, siehe Landkarte Streckennetz):

Aldi-Fernbus Haltestellen

Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen, Chemnitz, Dortmund, Dresden, Duisburg, Eisenach, Erfurt, Essen, Frankfurt am Main, Halle / Leipzig, Hamburg, Hannover, Hof, Ingolstadt, Karlsruhe, Köln, Magdeburg, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Stuttgart, Ulm, Würzburg

FlixBus Haltestellen

Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erlangen, Esslingen, Frankfurt, Frankfurt Flughafen, Gießen, Göttingen, Hahn Flughafen, Hamburg, Hannover, Heilbronn, Karlsruhe, Kassel, Köln Gummersbacher Straße, Köln Hauptbahnhof, Leipzig Flughafen, Mannheim, Memmingen Flughafen, München, München Flughafen, Münster, Nürnberg, Nürtingen, Pilsen, Prag, Regensburg, Schwabach, St. Gallen, Stuttgart-Flughafen/Messe, Stuttgart-Zuffenhausen, Würzburg, Zürich


Komfort / Service / Gepäck

In Sachen Komfort gibt es kaum Unterschiede. Das wichtigste: Der Sitzplatz ist (anders als bei günstigen Bahntickets) immer garantiert. Beide Unternehmen haben moderne Busse mit ausreichender Beinfreiheit und bequemen Sitzen im Einsatz. Toiletten und Klimaanlage sind ebenfalls selbstverständlich. Sowohl bei Aldi als auch bei Flixbus gibt es auf vielen Strecken kostenloses WLAN im Reisebus. So kann man unterwegs mit dem eigenen Laptop oder Tablet im Internet surfen oder arbeiten. Die Verbindung ist allerdings naturgemäß nicht immer stabil!

Kleine Snacks und Getränke kann man zu fairen Preisen beim Busfahrer erwerben.

Die Mitnahme von Gepäck ist unkompliziert. Bei Flixbus sind pro Person ausdrücklich sogar 2 Koffer plus Handgepäck kostenfrei. Nur Sperrgut oder weiteres Zusatzgepäck ist aufpreispflichtig und muss angemeldet werden.

Checkin / Abfahrt: Anders als beim Flugzeug muss man bei Busreisen nicht schon ewig vorher einchecken. Spätestens 10 Minuten vor Abfahrt sollte man sich an der Haltestelle einfinden. Wenn man einen wichtigen Termin hat sollte man immer eine Fahrt früher wählen, denn die Fernbusse sind natürlich nicht immer pünktlich und stecken auch mal im Stau fest. Eine Busreise ist nunmal abhängig von der Verkehrslage.
Noch ein Unterschied zum Flugzeug: Welcher Name auf dem Ticket steht ist ganz egal. Ein Ausweis ist für die innerdeutsche Fernbus-Fahrt nämlich nicht erforderlich.

Fazit Fernbus-Test

In meinen Augen ist das Discounter-Angebot preislich etwas enttäuschend. Im Vergleich zur Deutschen Bahn sind die Aldi-Tarife zwar absolut ok, beim Konkurrenten FlixBus fährt man aber noch deutlich günstiger. Außerdem wirkt das FlixBus-Angebot auf mich derzeit wesentlich ausgereifter und durchdachter. Die Buchung über die Website funktioniert gut und in den FAQ werden alle möglichen Fragen beantwortet.
Die Marke ALDI ist übrigens nicht zwangsläufig ein Vertriebs-Vorteil: Kaufen kann man die Discounter-Tickets nämlich auch nur Online, nicht vor Ort im Supermarkt bei Aldi Nord / Süd wie man vielleicht denken könnte.